
© Suhrkamp
Die junge Australierin Candice Fox wurde für ihr Debüt „Hades“ nicht nur in ihrer Heimat preisgekrönt, sie hat auch hierzulande etwas gewinnen können, das man nicht unterschätzen sollte: Prominente Fürsprecher. Angefangen bei Thomas Wörtche, der das Buch bei Suhrkamp herausgegeben hat, über Sonja Hartl, Alf Mayer und Ulrich Noller liest sich die Mitgliederliste ihres Fanclubs wie ein who is who des deutschen Krimijournalismus. Und die dazugehörigen Lobeshymnen erst! Man hatte zwischenzeitlich das Gefühl, mit „Hades“ stünde uns eine kleine Genre-Revolution ins Haus. Umso ratloser war ich nach 341 Seiten, denn das Kartenhaus meiner Erwartungen war nach und nach in sich zusammengefallen und die Autorin zog bis zum Schluss kein Ass aus dem Ärmel, um es wieder zu stabilisieren. Ob sie es sich für die zwei Folgebände aufgehoben hat? Oder ist ihr gar der ganz große Bluff gelungen? Während ich noch grübelte, was ich übersehen hatte, hätte ich beinahe etwas übersehen: Wie viel Spaß ich mit diesem Buch hatte. Vollends verwirrt schlug ich es auf der ersten Seite wieder auf und verabschiedete mich von jedem Gedanken an Schlaf. Weiterlesen